Bei der weiblichen Genitalverstümmelung (international als Female Genitial Mutilation (FGM) oder Female Genital Cutting (FGC) bezeichnet) handelt es sich um eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung an Mädchen und Frauen. Diese Verstümmelung kommt traditionellerweise in Afrika, vereinzelt auch im Süden der Arabischen Halbinsel und in einigen Ländern Asiens vor. Die Zahl der in Österreich lebenden Frauen mit Genitalverstümmelung kann nur geschätzt bzw. anhand von Zahlen aus Deutschland abgeleitet werden. Demnach ist von rund 8.000 betroffenen Frauen in Österreich auszugehen (Redl 2018).
Die österreichweite FGM/C Koordinationsstelle steht Hilfesuchenden, Expertinnen und Experten sowie Fachkräften und Communities als Anlaufstelle zur Verfügung und bietet Beratung, Information und Unterstützung bei allen Fragen zum Thema weibliche Genitalverstümmelung.
In Österreich liegt der Schwerpunkt bei der FGM-Bekämpfung auf umfassender Aufklärungs- und Informationsarbeit sowie psychosozialer Unterstützung.
Anlaufstellen für weibliche Opfer von Genitalverstümmelung in Österreich
Überdies besteht die Möglichkeit, eine ganzheitliche Behandlung mit einem engagierten Team von erfahrenen Gynäkologinnen/Gynäkologen, Plastischen Chirurginnen/Chirurgen, Psychologinnen/Psychologen und Sozialarbeiterinnen/Sozialarbeitern in Anspruch zu nehmen. In Wien werden in der Klinik Landstraße, im AKH und in der Klinik Ottakring rekonstruktive Operationen nach einer FGM-Verstümmelung vorgenommen.