GÖG-Colloquium | Die Schlüsselrolle des Gesundheitswesens bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt

Beginn der Veranstaltung
26.09.2023 17:30 Uhr
Ende der Veranstaltung
26.09.2023 19:00 Uhr
Veranstaltungsort
online via ZOOM
Foto Thomas Beck
Foto Marie-Theres Prantner

Laut einer Prävalenzstudie der Statistik Austria aus dem Jahr 2022 erlebt jede dritte Frau in Österreich im Erwachsenenalter körperliche und/oder sexuelle Gewalt, 16 Prozent der Frauen waren oder sind von intimer Partnergewalt betroffen. Gewalt im sozialen Nahbereich stellt nicht nur ein (vermeidbares) Krankheitsrisiko mit hohen Gesundheitskosten, sondern auch eine gravierende Menschenrechtsverletzung dar. Mit Ratifizierung der Istanbul-Konvention im Jahr 2013 und im Rahmen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen verpflichtete sich Österreich zur Bekämpfung verschiedenster Formen von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Dieses Bestreben erfordert eine ressort- und bereichsübergreifende Zusammenarbeit, bei der das Gesundheitswesen eine Schlüsselrolle spielt.

In zwei Vorträgen wird herausgearbeitet, warum das Gesundheitswesen besondere Verantwortung bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt trägt und wie es seiner Schlüsselrolle gerecht werden kann:

  • Sind die gesundheitlichen Folgen von häuslicher Gewalt mehr als „nur“ akute medizinische Notfälle? 
    Priv.-Doz. Mag. Dr. Thomas Beck, Universitätskliniken Innsbruck
  • Welche Rolle kommt dem Gesundheitsbereich bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt zu?
    Mag.a Marie-Theres Prantner, MA, Bundeskanzleramt

Priv.-Doz. Mag. Dr. Thomas Beck leitet seit 2017 die Opferschutzgruppe am Landeskrankenhaus – Universitätskliniken Innsbruck als Stabsstelle der Ärztlichen Direktion. Zudem ist Thomas Beck Obmann des Österreichischen Dachverbands der Opferschutzgruppen im Gesundheits- und Sozialbereich. Thomas Beck ist Klinischer und Gesundheitspsychologe, er absolvierte mehrere Zusatzausbildungen im Bereich Psychotraumatologie (z. B. strukturelle Dissoziation, Prolonged Exposure) und arbeitete bis 2023 an der Universitätsklinik für Psychiatrie II im Bereich Psychotraumatologie und Traumatherapie in der Behandlung komplex traumatisierter Patientinnen und Patienten. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen einerseits im Bereich Emotionsregulation und andererseits im Bereich Folgen von häuslicher Gewalt.

Mag.Marie-Theres Prantner, MA arbeitet seit über 20 Jahren zum Themenbereich Gewalt gegen Frauen. Sie ist Juristin und leitet die Abteilung für Gewaltprävention und Gewaltschutz in der Sektion für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung im Bundeskanzleramt und die ebendort eingerichtete Nationale Koordinierungsstelle gemäß Artikel 10 der Istanbul-Konvention. Zentrale Arbeitsschwerpunkte sind die Verbesserung von Kooperationen und Synergien im Themenbereich, die Unterstützung konkreter Umsetzungsmaßnahmen sowie die Koordinierung der österreichischen Staatenberichte nach der Istanbul-Konvention.

Begrüßung
ao. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann
Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH 

Videobotschaft
HBM Johannes Rauch
Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

Moderation
Michaela Pichler
Abteilung Psychosoziale Gesundheit an der Gesundheit Österreich GmbH

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